Eine Studie von Forrester aus dem Jahr 2014 kommt zu dem Ergebnis, dass der Einsatz von mobilen Lösungen in Unternehmen die Mitarbeiterproduktivität um 38 Prozent steigern kann, während Prozesskosten um 30 Prozent gesenkt werden können. Das Gegenteil passiert jedoch, wenn eine Enterprise-Mobility-Lösung hinter den Erwartungen zurückbleibt. Dann behindert sie die Effizienz und ist damit kontraproduktiv.
In einer weiteren Studie kam Forrester zu dem Ergebnis, dass 64 bis 70 Prozent der Unternehmensapps nicht angenommen werden, da die Nutzer – also die Mitarbeiter –schlechte Erfahrungen mit ihnen machten. Kein Wunder also, dass viele Unternehmen vor der Umsetzung von Unternehmensmobilitätslösungen immer noch zurückschrecken. Eine sorgfältige Angebotssichtung sollte deshalb an Anfang stehen.
Möglichkeiten bei der Umsetzung von Enterprise Mobility
Sowohl Anbieter von Mobilplattformen als auch Softwareanbieter bieten Möglichkeiten zur Umsetzung von Enterprise Mobility. Es muss jedoch immer im Einzelfall entschieden werden, für welche Option man sich entscheidet. Die Vorteile beider Anbieter sind im Folgenden beschrieben. Alternativ kann man natürlich auch auf einen Anbieter von maßgeschneiderten Anwendungen zurückgreifen.
Anbieter von Mobilplattformen: Wann sollte man sich dafür entscheiden?
Anbieter von Mobilplattformen können die richtige Wahl sein, wenn besonders komplexe kundenspezifische Prozesse umgesetzt werden sollen. Um das Mobilisierungsprojekt auf diese Weise realisieren zu können, müssen jedoch im Haus genügend Entwicklungsressourcen verfügbar sein. Anbieter von Mobilitätsplattformen erstellen in der Regel die Komponenten für den Aufbau der spezifischen Anwendung und einige Grundfunktionen. Das Inhouse-Entwickler-Team setzt auf diesen Bausteinen auf und entwickelt die Funktionalitäten weiter, abgerundet von einer individuellen Benutzeroberfläche. Diese Lösung bietet mehr Flexibilität als die Erweiterung vorhandener ERP-Lösungen auf mobile Nutzung, setzt aber entsprechendes Entwickler-Know-How voraus.
Softwareanbieter: Wann sollte man sich dafür entscheiden?
Falls Sie bereits eine Zusammenarbeit mit einem der großen Anbieter von ERP-Software eingegangen sind, ist es sinnvoll, die mobile Lösung vom gleichen Anbieter zu erwerben. Deckt jedoch der Standard-Workflow in der ERP Ihre Prozesse nicht ab, wird auch der mobile Workflow nicht zufriedenstellend sein – ihre Produktivität wird dann sogar behindert.
Anbieter von maßgeschneiderten Anwendungen: Wann sind diese sinnvoll?
Mit einer individuellen mobilen Anwendungsentwicklung haben Auftraggeber den Luxus der vollen Kontrolle über das Ergebnis, ohne direkt involviert sein zu müssen. Vorausgesetzt der Kunden hat eine genaue Vorstellung von den benötigten Funktionalitäten, muss er lediglich ein genaues Briefing an den Entwickler weiterleiten.
Anbieter von Mobilplattformen
- Wenn man einen komplexen und sehr spezifischen Prozess mobil machen möchte.
- Wenn man ein absolut individuell zugeschnittenes User Interface benötigt
- Wenn man genügend Ressourcen (Zeit, Arbeitskräfte und Geld) zur Verfügung hat, um dies zu realisieren
Softwareanbieter
- Wenn man mit der Funktionalität der vorhandenen ERP Lösung zufrieden ist, aber eben auch mobilen Zugriff benötigt.
- Wenn man bereits eine Software nutzt, die eine mobile Lösung bereits integriert hat.
Anbieter von maßgeschneiderten Anwendungen
- Wenn man nur bestimmte Workflow mobil umsetzen möchten, dies jedoch nach den besten Branchenstandards.
- Wenn eine End-to-End-Lösung benötigt wird.
- Wenn man eine maßgeschneiderte Anwendung braucht.
- Wenn die einfache und nutzerfreundliche Bedienung eine Priorität hat.
Next-Generation-Anwendungsentwickler setzen Enterprise-Mobility-Tool-Kits ein
Anbieter wie Scolvo bieten inzwischen eine neue Generation der mobilen Anwendungsentwicklung an. Basierend auf der Erfahrung mehrerer umgesetzter mobiler Anwendungsentwicklungen für bestimmte Branchen wie etwa Versicherungen, Handel oder Versorgungsunternehmen bieten diese Unternehmen Lösungen „von der Stange an“, die aber den hohen Standards entsprechen und die nötigen Funktionalitäten nach spezifischen Branchenstandards für bestimmte Arbeitsabläufe abdecken.
Die Vorteile solcher Lösungen liegen auf der Hand: die Risiken für die Entscheider im Unternehmen werden minimiert und die mobile Lösung ist viel schneller einsatzfähig – in der Regel sogar innerhalb einer Woche. Sie sind leicht in existierende Backends zu integrieren und können individuell angepasst werden. Diese neuen Enterprise-Mobility-Toolkit-Lösungen sind außerdem einfach in der Nutzung, was sich auch in einem anwendungsfreundlichen User Interface niederschlägt.
6 Gründe für „Ready-to-Use“-Enterprise-Mobility-Lösungen
6. Nutzererlebnis steht im Mittelpunkt
Mobile Lösungen „von der Stange“ stellen das Nutzererlebnis mehr in den Mittelpunkt, da sie mit einer längerfristigen und breiteren Ausrichtung entwickelt wurden. Das positive Nutzererlebnis ist wiederum ein kritischer Faktor für den Erfolg einer Enterprise-Mobility-App.
5 Regeln für die Implementierung von Enterprise-Mobility-Apps
Regel Nr.1: Das Hauptaugenmerk muss auf den Nutzer der App gelegt werden.
Praktische Einsatzfähigkeit, Konsistenz und Lesbarkeit entscheiden über ihren Erfolg oder Misserfolg.
Regel Nr. 2: Mobile-First-Ansatz fahren
Der mobile Arbeitsablauf unterscheidet sich in allen Branchen erheblich von den Abläufen am Desktop, das muss sich auch in der mobilen Anwendung widerspiegeln.
Regel Nr. 3: Nativen webbasierten mobilen Apps den Vorzug geben
Diese liefern aufgrund ihrer umfangreichen grafischen Funktionen und leichten Integrierbarkeit das bessere Nutzungserlebnis.
Regel Nr.4: Den Erfolg einer mobilen B2E-Anwendung über Leistungskennzahlen messen.
KPIs helfen, die Effizienz einer App zu messen und auf mögliche Schwierigkeiten hinzuweisen. Hier bietet sich beispielsweise die Transaktionsrate an: Wie viele Transaktionen wurden von dem Nutzer über eine App getätigt? Steigt der Nutzer beispielsweise früher aus, weist dies auf ein Defizit bei der Nutzerfreundlichkeit hin.
Regel Nr. 5: Der Benutzeroberfläche den Stellenwert als Herzstück einer Enterprise-Mobility-Anwendung zuerkennen.
Sie entscheidet über die Qualität der Umsetzung der mobilen Arbeitsabläufe und trägt wesentlich zum Erfolg der mobilen Lösung bei. Nicht umsonst beansprucht die Benutzeroberfläche 40 Prozent des gesamten Entwicklungsaufwandes, sowie 47–66 Prozent des gesamten Codes. Demgegenüber tendieren IT-Entscheider nach wie vor dazu, die Kompatibilität mit Geschäftsprozessen oder die Backend-Sicherheit höher zu bewerten, wenn es um die Umsetzung von mobilen Geschäftsprozessen geht.
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